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Warum hältst Du an einer Person fest, die Dir eigentlich nicht guttut? | Teil 2

von | Aug. 11, 2025 | Achtsamkeit, Liebe, Seelenpartner | 0 Kommentare

Psychologische, neurobiologische und gesundheitliche Hintergründe im Kontext von Liebe, Beziehung und Liebeskummer

Es ist eine menschliche Tragödie: Du weißt tief in Deinem Inneren, dass Dir eine Beziehung schadet – emotional, mental oder sogar körperlich –, und doch kannst Du nicht loslassen. Dieses Festhalten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck eines vielschichtigen Zusammenspiels aus psychologischen Prägungen, neurobiologischen Prozessen und körperlichen Reaktionen. Um zu verstehen, was in Dir passiert, wenn Du an einer toxischen Beziehung festhältst, lohnt es sich, diese Mechanismen detailliert zu betrachten.


1. Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Die menschliche Psyche hat erstaunliche Ressourcen – Du kannst große Mengen an seelischem Schmerz ertragen, oft mehr als Du selbst vermutest. Doch chronische emotionale Belastung, wie sie in ungesunden Beziehungen häufig vorkommt, führt zu einem tiefen, anhaltenden Stresszustand. Dieser „emotionale Dauerstress“ ist wie ein unsichtbarer Druck auf Deine Seele und Deinen Körper.

  • Du erlebst Angst, Trauer, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit in ständiger Wiederkehr.

  • Die Belastung raubt Dir Energie, Lebensfreude und Vertrauen – in Dich selbst und andere.

  • Viele Betroffene berichten von einem Gefühl, innerlich „ausgebrannt“ zu sein oder „nichts mehr fühlen“ zu können.

Dieser seelische Schmerz ist real und messbar – er kann sich genauso intensiv anfühlen wie körperlicher Schmerz und wirkt auf Dein gesamtes System.


2. Welche Krankheiten kann chronischer emotionaler Stress hervorrufen?

Die Wissenschaft zeigt deutlich: Anhaltender seelischer Stress schwächt Dein Immunsystem, erhöht Entzündungsmarker im Körper und kann eine Vielzahl von Erkrankungen begünstigen:

  • Depressionen und Angststörungen: Dauerhafter emotionaler Schmerz erhöht das Risiko, in eine Depression oder Angststörung zu rutschen. Die ständige Aktivierung des Stresssystems sorgt für eine Überlastung der psychischen Ressourcen.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Chronischer Stress kann Blutdruck, Herzfrequenz und Gefäßentzündungen erhöhen, was langfristig zu Herzproblemen führen kann.

  • Schlafstörungen: Grübeln, Ängste und emotionale Anspannung verhindern erholsamen Schlaf, was wiederum die seelische Gesundheit weiter belastet.

  • Somatisierung: Manche Menschen entwickeln körperliche Symptome ohne organische Ursachen – wie Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen – als Ausdruck ihres inneren Konflikts.

Quelle: McEwen, B. S. (2007). Physiology and neurobiology of stress and adaptation: central role of the brain. Physiological Reviews, 87(3), 873-904.


3. Welche Hormone sind beteiligt – die neurobiologischen Verstrickungen

Dein Gehirn und Körper reagieren auf emotionale Nähe und Trennung mit einem komplexen Hormon- und Neurotransmitter-Spiel:

  • Cortisol: Das wichtigste Stresshormon steigt bei emotionalem Schmerz stark an. Es sorgt für Alarmbereitschaft, hemmt aber langfristig das Immunsystem und stört viele Körperfunktionen. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel sind Gift für Deine Gesundheit.

  • Dopamin: Das „Belohnungshormon“ wird bei guten Momenten in der Beziehung ausgeschüttet. Auch bei intermittierender Verstärkung (unregelmäßige Zuwendung) kann Dopamin Süchteffekte erzeugen, ähnlich wie beim Glücksspiel.

  • Oxytocin: Das „Bindungshormon“ sorgt für Verbundenheit und Vertrauen. Es fördert das Festhalten auch in schädlichen Beziehungen, weil es das Bedürfnis nach Nähe trotz Schmerz verstärkt.

  • Endorphine: Diese körpereigenen Schmerzmittel werden bei emotionalem Stress freigesetzt, helfen kurzfristig, Schmerzen zu ertragen, können aber langfristig das Gefühl von Erschöpfung und emotionaler Taubheit verstärken.

Quelle: Heinrichs, M., von Dawans, B., & Domes, G. (2009). Oxytocin, vasopressin, and human social behavior. Frontiers in Neuroendocrinology, 30(4), 548-557.


4. Die tiefen seelischen Schmerzen und inneren Konflikte

Liebeskummer und toxische Beziehungen erzeugen nicht nur oberflächlichen Kummer – Du erlebst oft eine Art existenziellen Schmerz:

  • Das Gefühl von Verlust – nicht nur des Partners, sondern auch von Sicherheit, Vertrauen und Selbstwert.

  • Scham- und Schuldgefühle, weil Du Dir vielleicht Vorwürfe machst, nicht genug zu sein oder Schuld an der Situation zu tragen.

  • Die Zerrissenheit zwischen Hoffnung und Enttäuschung – ein ständiges Hin- und Her, das Deine Psyche zermürbt.

Diese inneren Konflikte erschweren es, klar zu denken, Entscheidungen zu treffen und sich emotional zu befreien.


5. Wie lange „muss“, „kann“ oder „soll“ ein Mensch das ertragen?

Das ist individuell sehr verschieden und hängt von Deiner inneren Stärke, Deiner Unterstützung im Umfeld und Deinen bisherigen Erfahrungen ab. Grundsätzlich gilt:

  • Jeder Mensch hat eine Grenze, an der psychischer und physischer Schmerz krankhaft wird.

  • Chronischer emotionaler Stress ist nicht nur ungesund, sondern kann lebensbedrohlich sein.

  • Niemand „muss“ seelischen Missbrauch oder dauerhafte Vernachlässigung ertragen – auch wenn Dein System Dich manchmal glauben lässt, dass Du das tun solltest.

Es ist wichtig, Warnsignale ernst zu nehmen und Unterstützung zu suchen, bevor die Belastung zu groß wird.


6. Wie kannst Du Dich schützen und heilen?

  • Selbstreflexion: Verstehe Deine Bindungsmuster und Deine eigenen Bedürfnisse.

  • Selbstfürsorge: Sorge für ausreichend Pausen, gesunden Schlaf, Bewegung und soziale Kontakte.

  • Professionelle Hilfe: Psychotherapie kann Dir helfen, Deine inneren Konflikte zu lösen, Selbstwert zu stärken und gesunde Beziehungen aufzubauen.

  • Abgrenzung lernen: Lerne, Nein zu sagen und Dich vor toxischen Einflüssen zu schützen.

  • Neue Bindungserfahrungen: Entwickle sichere Bindungen zu Dir selbst und zu Menschen, die Dir gut tun.


Fazit

Festhalten an einer Person, die Dir nicht guttut, ist ein komplexes Zusammenspiel aus tief verwurzelten Bindungserfahrungen, neurobiologischen Prozessen und emotionalen Schutzmechanismen. Dabei erlebst Du oft einen intensiven seelischen Schmerz, der Dein ganzes Wesen beeinflusst und körperliche Auswirkungen haben kann. Du bist aber kein Opfer Deiner Biologie – mit Verständnis, Achtsamkeit und Unterstützung kannst Du Dich aus dieser Falle befreien und den Weg zu gesunden, liebevollen Beziehungen finden.

Was denkst du dazu?

Ich freue mich über deine Gedanken, Fragen oder Erfahrungen zum Thema – hinterlasse gern einen Kommentar!

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