Wenn du immer noch jemanden liebst, der dir nicht gutgetan hat

Manchmal verlassen wir eine Beziehung äußerlich – aber innerlich bleiben wir noch lange gebunden. Du denkst vielleicht nicht jeden Tag an ihn. Doch irgendetwas in dir hält ihn noch fest. Nicht, weil du die Vergangenheit romantisierst, sondern weil ein Teil von dir sich noch immer mit dem verbindet, was hätte sein können.
Vielleicht war es eine lange Beziehung oder nur eine kurze, aber intensive Verbindung. Vielleicht warst du es, die gegangen ist – oder er. Egal wie es geendet hat: Es gibt diese stillen Momente, in denen du ihn vermisst. Nicht laut, nicht dramatisch – aber spürbar. Und das fühlt sich verwirrend an. Denn du weißt genau, dass er dir nicht gutgetan hat. Und trotzdem ist da noch dieses Gefühl, das du nicht so einfach abstellen kannst.
Du liebst nicht den Schmerz, den er dir zugefügt hat. Auch nicht die Leere, das Warten oder die Enttäuschung. Aber du liebst vielleicht das, was du in ihm gesehen hast – oder das, was du dir von dieser Verbindung erhofft hast. Vielleicht warst du selten so offen, so verletzlich, so sehr du selbst. Vielleicht hast du geglaubt, dass es diesmal anders wird. Vielleicht war da etwas in dir, das endlich gesehen und gehalten werden wollte. Und obwohl dein Verstand längst verstanden hat, dass es keine gesunde Verbindung war, hängt dein Herz noch an dem, was emotional berührt wurde. Denn Bindung entsteht nicht durch Logik – sie entsteht durch Gefühl.
Es kann sein, dass du durch ihn eine alte Wunde gespürt hast. Etwas, das tiefer geht als nur diese eine Beziehung. Vielleicht das Gefühl, kämpfen zu müssen, um geliebt zu werden. Vielleicht die Angst, wieder nicht genug zu sein. Vielleicht die Hoffnung, dass jemand dich rettet, ohne dass du darum bitten musst. Wenn du jemanden liebst, der dir nicht gutgetan hat, heißt das nicht, dass du schwach bist. Es bedeutet nur, dass du tief fühlst. Dass du treu bist – manchmal sogar dir selbst gegenüber zu treu, wenn es weh tut. Doch vielleicht vermisst du nicht ihn. Vielleicht vermisst du das, was du dir mit ihm gewünscht hast. Die Vorstellung einer Liebe, die dich hält, heilt, stärkt. Eine Liebe, in der du dich sicher fühlst – ohne dich verstellen zu müssen.
Vielleicht vermisst du auch die Version von dir, die du in dieser Beziehung warst: Die Hoffende. Die Liebende. Die, die sich ganz hineingegeben hat. Und genau da liegt deine Kraft. Denn du darfst erkennen: Was du suchst, ist kein Mensch – sondern ein Raum in dir, in dem du dich selbst halten kannst. Ohne Angst. Ohne Kompromiss, der dich aufreibt. Ohne das ständige Gefühl, dich beweisen zu müssen. Wenn du an jemandem festhältst, der dir nicht guttat, dann schau tiefer. Nicht auf ihn – sondern auf dich. Was hast du geglaubt, leisten zu müssen, um Liebe zu verdienen? Welche alten Muster lebst du unbewusst weiter?
Manchmal kommen Menschen in unser Leben nicht, um uns zu heilen – sondern um uns aufzuzeigen, wo wir selbst noch heilen dürfen. Du darfst loslassen, ohne Groll. Trauern, ohne dich zu verurteilen. Dich erinnern, ohne dich selbst zurückzuhalten.
Und du darfst dich neu entscheiden – für dich.
Für einen Weg, der nicht über Schmerz führt, sondern über Würde. Für eine Liebe, die nicht mehr aus Mangel entsteht, sondern aus Klarheit. Für Beziehungen, in denen du nicht mehr kämpfst – sondern einfach bist. Eines Tages wirst du zurückblicken. Und du wirst nicht mehr warten. Nicht mehr hoffen. Nicht mehr innerlich verhandeln. Du wirst wissen: Ich bin gegangen, nicht weil ich aufgegeben habe – sondern weil ich mich selbst nicht mehr verlieren wollte.
Und genau dort beginnt deine Freiheit.
Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst und das Gefühl hast, innerlich noch festzustecken, dann darfst du dir gerne meine Unterstützung holen. Du kannst jederzeit eine persönliche Beratung oder eine E-Mail-Beratung bei mir buchen – ich bin von Herzen für dich da.
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